Beschlussvorschlag
Mit diesem Schreiben beantragen wir den Klimaschutzpreis 2006 an die Vertreter des Bürgerbegehrens „ProBaum“ zu verleihen.
Hintergrund
Im Oktober 2005 hat der Stadtentwicklungs- und Bauausschuss den Beschluss gefasst, neun großkronige und gesunde Platanen an der Beerlager Straße abzuholzen, damit an dieser Stelle ein Radweg gebaut werden kann, dessen Notwendigkeit nach wie vor sehr umstritten ist. Daraufhin haben die drei Vertreter von ProBaum, die Herren Dr. Michael Lauble, Günter Idelmann und Reinhold Haase eine Initiative zum Erhalt der neun wertvollen Bäume gegründet, in intensiver Arbeit ein entsprechendes Bürgerbegehren organisiert und im Frühjahr 2006 einen anspruchsvollen Wahlkampf zum Bürgerentscheid geführt. Inhalt und Ziel des Wahlkampfes war die umfassende Aufklärung der Billerbecker Bürgerinnen und Bürger bezüglich der sachlichen und politischen Zusammenhänge um diese ökologisch richtungsweisende Fragestellung.
Begründung
ProBaum hat sich in beispielhafter Weise für eine stattliche Anzahl großer Stadtbäume eingesetzt, um hiermit im lokalen Umfeld städtebaulich-ästhetische als auch ökologische Umweltzerstörung zu vermeiden.
Ausgerechnet an einer Einfallstraße sind Bäume von der Größe der an der Beerlager Straße gewachsenen Platanen ökologisch unersetzlich, die lokale Umwandlung von CO2, die sie durch Photosynthese leisten, stellt eine Entlastung nicht zuletzt für die direkten Anwohner dar.
ProBaum hat auch im grundsätzlichen ökologischen Bewusstsein der Billerbecker Bürgerinnen und Bürger Wichtiges geleistet. Schon zur Unterschriftenaktion haben über 1200 Wahlberechtigte ihre Meinung „ProBaum“ und somit „Pro Klimaschutz“ in Billerbeck kund getan und somit einen deutlichen Sogeffekt in der Sensibilisierung der Bevölkerung für den Klimaschutz erzeugt. Mit dem Wahlergebnis von 53,75% pro Baum konnte gezeigt werden, dass die Wählerinnen und Wähler mehrheitlich den Kommunalpolitikern widersprechen, die mit ihrer schnellen „Baum – ab – Lösung“ den örtlichen Klimaschutz an der Beerlager Straße dezimieren.
Ein weiterer positiver „Mitnahmeeffekt“ der ideellen Leistung von ProBaum ist die aktuelle Bewusstseinsbildung im politischen Streit um die zukünftige Flächennutzung an der Stelle, wo jetzt „Das Wäldchen“ am Mühlenweg (Wohngebiet Schildstuhl) steht. Eine große Anzahl von dortigen Anwohnern hat diesmal sehr frühzeitig und sensibel dahingehend reagiert, das Wäldchen auf keinen Fall zugunsten einer Neubebauung aufgeben zu wollen und damit die Ökologie auch im Sinne des direkt lokalen Klimaschutzes zu fördern. Wachsamkeit und politische Streitbereitschaft an dieser Stelle wurde nicht zuletzt durch die Vorreiterrolle des Bürgerbegehrens und Bürgerentscheids „ProBaum“ mit geprägt und gestärkt. Wir bitten die Jury, die vorstehenden Argumente zu würdigen und einen entsprechenden Preis für den Klimaschutz 2006 an ProBaum zu verleihen.
