Gemeinsamer Antrag von der SPD Billerbeck und von Bündnis90/Die Grünen Billerbeck
Beschlussvorschlag:
Die Stadtverwaltung möge ein Fachbüro mit der Erstellung eines integrierten Gesamtverkehrskonzeptes für den Bereich von der L580 (Ortseingang) bis zur Industriestraße (Kreisel) beauftragen. Die Ist-Situation des Verkehrs und seiner Ströme, der Verkehrsflächen und -einrichtungen ist zu analysieren und zu bewerten.
Das Konzept ist dem zuständigen Fachausschuss und dem Rat der Stadt Billerbeck zur Beratung und Beschlussfassung vorzulegen. Die Stadtverwaltung wird beauftragt, in Abstimmung mit dem Kreis Coesfeld, und Straßen.NRW Maßnahmen zur Optimierung auf der genannten Strecke zu ermitteln und umzusetzen.
Begründung:
Mit unserem Antrag möchten wir die Verkehrssicherheit einer der Hauptdurchfahrtsstraßen prüfen und weiter verbessern, sowie das Verkehrssystem zukunftsfähig sichern. Ziel muss es sein, den stark geänderten Anforderungen an den Verkehr durch die innerstädtischen Entwicklungen, den demografischen Wandel der Bevölkerung und die neuen Mobilitätsformen der letzten Jahre gerecht zu werden, sowie die Verkehrsteilnehmer vor Gefahrenquellen und die Anlieger vor weiter steigenden Lärmimmissionen zu schützen.
Die Strecke von der L580 am Ortseingang Billerbeck über die Coesfelder Straße und den Hagen bis zur Industriestraße (Kreisel) stellt eine wichtige und auch eine sehr stark belastete Verkehrsachse für Billerbeck dar. In den letzten Jahren hat sich hier der Verkehr gewandelt und stetig zugenommen und ein Ende der Zunahme ist nicht absehbar. So sind als Folge auch die Geräuschimmissionen stetig angestiegen.
Hintergrund für das zu erarbeitende Gesamtverkehrskonzept sind u. a:.
- die Entwicklungen rechts und links der Verkehrsachse (Baugebiete: Abt-Molitor- Straße, Wüllen I, Buschenkamp, Alter Sportplatz),
- der Neubau der Feuerwache,
- die zu erwartende Nachnutzung des Grundstücks der alten Feuerwache,
- gestiegener Durchgangsverkehr in und durch die Wohngebiete (Kerkeler, Annettestraße, Wülen) und über die Osterwicker Straße,
- die Frequentierung der Ladenlokale (Bruns & Kentrup, inklusive der zu erwartenden Erweiterung),
- die Auffahrt auf die Straße von Gewerbebetrieben und der Feuerwehr am Ortseingang, die Auffahrt auf die Straße durch die beiden Supermärkte / Discounter,
- der vorhandene Maßnahmenmix (Kreisverkehr, Zebrastreifen, Fußgängerampel, Kreuzungsampel, vorhandene und nicht vorhandene Abbiegespuren, Angebotsstreifen für Fahrräder, Parkflächenmarkierungen, Querungshilfen, Bushaltestellen auf und neben der Fahrbahn, usw.),
der Grundschulstandort mit separater Parkplatzauffahrt,- das erhöhte Aufkommen landwirtschaftlichen Durchgangsverkehrs mit immer größeren und daher lauteren Schleppern auch in den Nachtstunden,
- die Unfallschwerpunkte aufgrund der problematischen Verkehrssituation:
- im Kreuzungsbereich Hagen / Industriestraße / zu den Alstätten / Ludgeristraße und am benachbarten Zebrastreifen auf der Industriestraße,
- im Kreuzungsbereich Hagen / Coesfelder Straße / Am Wüllen und
- im Bereich der Ortseingangs-Bushaltestelle im Bereich Coesfelder Straße / Daruper Straße.
Das sind Beispiele, mit denen wir aufzeigen, dass auf Basis einer eingehenden Ist-Analyse ein Gesamtverkehrskonzept dringend erforderlich ist, da Gefahrenquellen für die Verkehrsteilnehmer sowie die Belastungen der Anlieger durch Lärm und Feinstaub deutlich zugenommen haben.
Die innerstädtischen Entwicklungen haben starke Auswirkungen auf die Verkehrssituation, die in vielen Bereichen bisher nur einer Einzelbetrachtung unterlag – um nicht von einem Flickenteppich zu sprechen – und die einer grundlegenden und nachhaltigen Anpassung an die heutigen und zukünftigen Verkehrsanforderungen bedarf.
Da die Stadtverwaltung viele Maßnahmen nicht allein entscheiden kann, sondern sich mit dem Kreis Coesfeld und / oder Straßen.NRW abstimmen muss, soll die Erstellung eines umfassenden integrierten Gesamtverkehrskonzeptes unter der Federführung der Stadt Billerbeck angegangen werden. Das Gesamtverkehrskonzept soll unter Beteiligung der Anwohnenden, der Verwaltung, dem Landesbetrieb Straßenbau, dem Kreis Coesfeld, der Polizei sowie der Politik erarbeitet werden, um den verschiedenen Problemstellungen durch bestmögliche Lösungen gerecht zu werden.
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