Liebe Billerbecker*innen,
die Kommunalwahl 2025 findet in einer Zeit statt, in der wir gemeinsam vor großen Herausforderungen stehen. Die Klimakrise, bezahlbarer Wohnraum und die Stärkung unserer lokalen Wirtschaft sind nur einige der Themen, die uns alle bewegen. Es ist auch die Demokratie, die weltweit ins Wanken gerät.
Gleichzeitig erleben wir in Billerbeck einen starken Zusammenhalt und ein lebendiges bürgerschaftliches Engagement, das uns Mut macht für die Zukunft.
Billerbeck hat sich in den letzten Jahren verändert. Wir spüren die Auswirkungen des Klimawandels mit heißeren Sommern und extremeren Wetterereignissen. Die Digitalisierung hat unser Leben und Arbeiten verändert. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und regionales Wirtschaften. Viele von uns fragen sich: Wie können wir Billerbeck zukunftsfähig gestalten, ohne den Charme unserer kleinen Stadt zu verlieren?
Die Antwort liegt darin, Chancen aktiv zu nutzen und Verantwortung zu übernehmen. Billerbeck hat das große Glück, dass wir uns weiterhin wichtige Angebote wie Freibad, Kulturförderung und soziale Projekte leisten können. Dieses Glück ist jedoch keine Selbstverständlichkeit. Es ist das Ergebnis einer soliden Finanzpolitik. Nur wenn wir auch künftig verantwortungsvoll mit unseren Mitteln umgehen, behalten wir die Freiheit, in Klimaschutz, sozialen Zusammenhalt und Lebensqualität zu investieren. Genau dafür stehen wir GRÜNE: für eine nachhaltige Finanzpolitik als stabile Grundlage, um die Zukunft Billerbecks mutig und gerecht zu gestalten.
In diesem Wahlprogramm zeigen wir unsere Vision für Billerbeck 2025–2030. Wir möchten gemeinsam mit Ihnen eine Stadt gestalten, die klimagerecht, sozial und lebendig ist. Eine Stadt, in der alle Generationen gut leben können und niemand zurückgelassen wird. Eine Stadt, die ihre lokale Wirtschaft stärkt und gleichzeitig Vorreiterin beim Klimaschutz ist.
Viele unserer Ideen sind im Dialog entstanden – in Gesprächen mit Bürger*innen, Vereinen, Initiativen und lokalen Unternehmen. Denn Billerbeck, das sind wir alle mit unserer Vielfalt und unseren gemeinsamen Werten.
Wir GRÜNE stehen für mutige Ideen und pragmatische Lösungen. Wir wollen Bewährtes erhalten und gleichzeitig neue Wege gehen. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung und Ihre Stimme bei der Kommunalwahl am 14. September 2025.
Ihre GRÜNEN in Billerbeck
Gegen Rechts – Demokratie schützen
Unsere Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Auch in Billerbeck erleben wir, dass rechtspopulistische Kräfte versuchen, Stimmung zu machen und Menschen gegeneinander auszuspielen. Wir stellen uns klar dagegen.
Eine starke und vernetzte Zivilgesellschaft
Wir GRÜNE treten entschieden für eine offene, vielfältige und demokratische Gesellschaft ein. Eine lebendige Demokratie braucht Menschen, die ihr aktiv den Rücken stärken. Wir wollen Initiativen, Vereine und Schulen stärken, die sich gegen Hass und Hetze engagieren. Veranstaltungen zur Demokratiebildung und Begegnungsräume für alle Kulturen sollen geschaffen und noch stärker gefördert werden.
Wir wollen aktiv die Vernetzung der Vereine fördern und gegenseitiges Lernen und Austausch ermöglichen. Das Vernetzungstreffen der Vereine, das bereits mehrfach stattgefunden hat, ist wichtig für die wehrhafte Zivilgesellschaft. Engagement ist der Ort in Billerbeck, in dem alle etwas beitragen können und so Demokratie mitgestalten.
Eine widerstandsfähige Politik und Verwaltung
Unsere demokratischen Strukturen müssen vor Missbrauch geschützt werden. Wir passen die Geschäftsordnung von Rat und Ausschüssen so an, dass Kommunalpolitiker*innen nicht durch Hinhaltetaktiken und Blockade-Tricks von Verfassungsfeinden mürbe gemacht werden. Minderheitenrechte bleiben bestehen, Transparenz und Fairness stehen im Mittelpunkt. In der Vergangenheit sind wir mit gutem Vorbild vorangegangen und haben da, wo es ging, immer versucht parteiübergreifend zu arbeiten.
Wir fördern und fordern eine faire Debattenkultur und ein respektvolles Miteinander im Rat und in den Ausschüssen. Vorsitzende sollen gezielt in Moderation und Deeskalation geschult werden. Ordnungsrufe und Verfahrensregeln sollen konsequent umgesetzt werden. Von den Fraktionen und fraktionslosen Ratsmitgliedern sowie der Verwaltung fordern wir eine klare Haltung: keine Zusammenarbeit mit Verfassungsfeinden.
Für extremistische Gruppen und Organisationen, die unsere Demokratie angreifen, darf es in Billerbeck keinen Raum geben. Wir schaffen verbindliche Regeln in den Hausordnungen kommunaler Gebäude und bei der Vergabe von Räumen und Standplätzen, damit Billerbeck weltoffen bleibt und wir Hass keine Bühne geben.
Treffpunkt Innenstadt
Unsere Innenstadt ist mehr als nur ein Ort zum Einkaufen – sie ist das Herz unserer Gemeinschaft. Doch aktuell fehlt es an Aufenthaltsqualität, Sicherheit für Fuß- und Radverkehr und Raum für Begegnung. Wir wollen die Innenstadt zu einem vielfältigen Treffpunkt umgestalten, der allen Menschen Freude bereitet und zum Verweilen einlädt.
Gastronomie unter freiem Himmel fördern
Cafés und Restaurants beleben unsere Innenstadt und schaffen Orte der Begegnung. Wir setzen uns für eine deutliche Ausweitung der Außenflächen für die lokale Gastronomie ein. Durch vereinfachte Genehmigungsverfahren und reduzierte Gebühren wollen wir es Gastronom*innen erleichtern, attraktive Außenbereiche zu gestalten. Gleichzeitig achten wir darauf, dass ausreichend Platz für alle Nutzer*innen des öffentlichen Raums bleibt.
Märkte neu denken – Vielfalt erleben
Wir wollen mit regelmäßigen Feierabendmärkten neue Impulse setzen. Diese werden zum sozialen Treffpunkt für alle Generationen. Besonders Menschen mit knappem Zeitbudget profitieren von den erweiterten Einkaufsmöglichkeiten am frühen Abend.
Zusätzlich etablieren wir einen Markt für Kunst, Handwerk und Kleinstgewerbe, der lokalen Kreativen eine Plattform bietet und die kulturelle Vielfalt unserer Stadt sichtbar macht. Diese Märkte stärken regionale Wirtschaftskreisläufe und machen unsere Innenstadt zu einem Ort des Entdeckens und Erlebens.
Öffentlicher Raum für alle
Unsere Innenstadt braucht mehr Aufenthaltsqualität ohne Konsumzwang. Wir schaffen zusätzliche, barrierefreie Sitzgelegenheiten an attraktiven Plätzen und in Grünbereichen. Mobile Sportgeräte, Spielelemente für Kinder und flexible Kulturangebote wie Straßenmusik und Open-Air-Lesungen machen den öffentlichen Raum zum Erlebnisort für alle Altersgruppen.
Wir fördern Urban Gardening und mehr Stadtgrün, um das Mikroklima zu verbessern und natürliche Begegnungsräume zu schaffen. Gemeinsam mit Bürger*innen entwickeln wir Konzepte für temporäre Nutzungen von Leerständen und Brachflächen.
Sicher unterwegs mit Tempo 20
Eine lebendige Innenstadt braucht Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer*innen. Besonders unsere Kinder sollen sich in der Innenstadt sicher mit dem Rad und zu Fuß bewegen können. Aber auch für Touristen mit eBikes ist eine fahrradfreundliche Innenstadt wichtig. Deshalb führen wir dort Tempo 20 ein, wo bisher Tempo 30 gilt. Damit reduzieren wir Unfallgefahren, senken Lärm- und Schadstoffbelastungen und schaffen mehr Raum für Begegnung.
Gleichzeitig gestalten wir Straßen und Plätze neu: Breitere Gehwege und sichere Radwege sorgen dafür, dass sich alle sicher und entspannt in unserer Innenstadt bewegen können. So wird die Innenstadt wieder zum echten Lebensraum statt zur Durchfahrtszone.
Bezahlbares Wohnen für alle
Wohnen ist ein Grundbedürfnis und muss für alle Menschen bezahlbar sein. Doch die Realität sieht anders aus: Steigende Mieten und Kaufpreise sind eine starke Belastung. Wir setzen uns für eine Wohnungspolitik ein, die vielfältige Wohnformen fördert und allen ein Zuhause ermöglicht.
Vielfältige Wohnformen schaffen
Nicht nur Einfamilienhäuser, sondern verschiedene Wohnformen müssen gefördert werden. Wir wollen den Bau von Reihenhäusern und großen Familienwohnungen unterstützen, damit Familien mit mehreren Kindern bezahlbaren Wohnraum finden. Gleichzeitig setzen wir uns für mehr kleine, barrierefreie Wohnungen ein, die besonders für ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen wichtig sind.
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, initiieren wir ein Pilotprojekt für Azubi-Wohngemeinschaften und machen Billerbeck als Wohnort attraktiv für junge Menschen.
Wir fordern eine kommunale Baulandstrategie, die verschiedene Wohnformen gleichberechtigt berücksichtigt und bei Neubauprojekten eine ausgewogene Mischung vorschreibt. Bereits ab 2026 sollen in allen neuen Bebauungsplänen eine verbindliche Quote von mindestens 25% öffentlich geförderter oder preisgebundener Wohnungen gelten. Bis 2030 wollen wir zudem erreichen, dass bei jedem größeren Bauprojekt mindestens 30% der Wohneinheiten barrierefrei und in unterschiedlichen Größen geplant werden.
Kommunalen Wohnungsbau stärken
Der Markt allein wird das Wohnungsproblem nicht lösen. Wir brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum in kommunaler Hand. Wir fordern, dass unsere Stadt wieder aktiv als Bauherrin auftritt und eigene Wohnungen schafft, die dauerhaft zu fairen Preisen vermietet werden. Dafür werden wir städtische Grundstücke nutzen und gezielt Fördermittel von Land und Bund einwerben. So schaffen wir langfristig bezahlbaren Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen.
Nachhaltig und sozial bauen
Bezahlbares Wohnen und Klimaschutz gehören für uns zusammen. Wir setzen uns für energieeffizientes Bauen ein, das sowohl die Umwelt schont als auch die Nebenkosten senkt.
Indem die Stadt Grundstücke auch im Erbbaurecht vergibt, anstatt Flächen einmalig zu verkaufen, fließen dauerhafte Bodenerlöse in den Haushalt.
Baugenossenschaften und Projekte des sozialen Wohnungsbaus wollen wir besonders unterstützen und bei der Vergabe von Grundstücken entgegenkommen. Investoren mit rein renditegetriebenen Projekten wollen wir mit einem gemeinwohlorientierten Punkte-Verfahren bei der Vergabe von Bauland nachrangig behandeln. Unser Ziel ist eine lebendige, durchmischte Stadt, in der Menschen unterschiedlicher Einkommensgruppen, Altersklassen und Lebensstile gut zusammenleben können.
Natur, Klima und Artenschutz
Wir GRÜNE setzen uns für wirksamen Klimaschutz und den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen ein – für uns und kommende Generationen.
Der Klimawandel ist längst in unserer Kleinstadt angekommen. Hitzesommer, Starkregen und schwindende Artenvielfalt sind keine fernen Bedrohungen mehr, sondern spürbare Realität. Wir brauchen einen Klimaschutz- und Notfallplan für Billerbeck, der Katastrophenschutz, Feuerwehr, Verwaltung und Bürgerschaft integriert.
Kühle Oasen schaffen
Nachdem wir in den letzten Jahren große Fortschritte beim Starkregenschutz umsetzen konnten, ist jetzt der Hitzeschutz wichtig. Die zunehmenden Hitzeperioden belasten besonders ältere Menschen, Kinder und chronisch Kranke. Wir wollen unsere Stadt mit 1.000 neuen Bäumen in den nächsten fünf Jahren begrünen und damit natürliche Schattenplätze schaffen. Dabei setzen wir auf klimaresiliente, heimische Arten, die auch in trockenen Sommern gedeihen.
Öffentliche Plätze sollen zu kühlen Begegnungsorten werden – mit Trinkbrunnen, Verschattung und mehr Grünflächen.
Wasser klug nutzen
Statt Regenwasser schnell in die Kanalisation zu leiten, wollen wir es vor Ort versickern oder speichern. Wir setzen uns für die Entsiegelung von Flächen ein.
Bei kommunalen Neubauprojekten und Sanierungen fordern wir verbindliche Konzepte zur Regenwassernutzung. Die Stadt selbst muss mit gutem Beispiel vorangehen und ihre Grünflächen mit gespeichertem Regenwasser bewässern. So sparen wir Kosten, schützen das Klima und schaffen grüne Oasen für alle.
Wärme und Energie neu denken
Wir fordern eine konsequente kommunale Planung, damit Billerbeck schrittweise unabhängig von fossilen Energien wird. Dazu gehört die Förderung von Wärmenetzen, energieeffizienten Gebäudesanierungen und klimafreundlichen Heizsystemen.
Parallel starten wir eine Photovoltaik-Offensive und gründen in Billerbeck eine PV-Bürgerenergie-Genossenschaft. Diese soll geeignete (Dach-)Flächen in Billerbeck pachten und zusammen mit der Stadt PV-Anlagen betreiben. Indem wir städtische und private PV-Vorhaben bündeln, können wir günstigere Angebote bekommen und gemeinsam sparen. Sonnenstrom aus Billerbeck soll zu einem zentralen Baustein unserer Energiewende werden.
Biotopverbund stärken
Viele Tier- und Pflanzenarten leiden unter zerschnittenen Lebensräumen. Wir wollen Lücken in Hecken- und Baumreihen systematisch schließen und so ein Netzwerk aus verbundenen Lebensräumen schaffen. Besonders an Feldwegen sehen wir großes Potenzial für ökologische Aufwertungen.
Gemeinsam mit Landwirten, Naturschutzverbänden und engagierten Bürger*innen entwickeln wir ein weitergehendes Konzept für blühende Wegränder und artenreiche Grünstreifen.
Klimacheck für alle Entscheidungen
Klimaschutz muss bei allen kommunalen Entscheidungen mitgedacht werden. Wir setzen uns dafür ein, dass jeder Antrag im Rat der Stadt auf seine Klimaverträglichkeit geprüft wird. Was dem Klimaschutz schadet, darf nicht mehr ohne Ausgleichsmaßnahmen beschlossen werden.
Wir wollen, dass unsere Stadt bis 2035 klimaneutral wird. Klimaschutz ist kein Luxus, sondern Grundlage für eine lebenswerte Zukunft in unserer Heimat.
Wirtschaft und Infrastruktur
Eine starke lokale Wirtschaft und eine moderne Infrastruktur sind das Rückgrat unserer Stadt. Wir setzen uns für eine wirtschaftliche Entwicklung ein, die Handwerk und Tourismus fördert. Nur so können wir unsere Stadt fit für die Zukunft machen und die Lebensqualität aller Bürger*innen verbessern.
Lokales Handwerk stärken
Das Handwerk ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in unserer Stadt. Wir setzen uns dafür ein, dass bei der Vergabe von Gewerbeflächen Handwerksbetriebe Vorrang erhalten.
Durch gezielte Förderung des lokalen Handwerks schaffen wir gute Arbeitsplätze vor Ort und stärken regionale Wirtschaftskreisläufe. Gleichzeitig reduzieren wir Pendlerströme und schützen so unser Klima.
Ein jährlicher „Tag des Handwerks“ mit Betriebsbesuchen soll die Sichtbarkeit und Wertschätzung unserer Handwerksbetriebe unterstützen.
Alter Bauhof und altes Feuerwehrhaus
Die Feuerwehr hat ihre neue Wache bezogen und ein neuer Bauhof ist in Planung. Für das alte Feuerwehrhaus und den alten Bauhof bietet sich die Chance, soziale Nachnutzungskonzepte für die Stadtgemeinschaft zu entwickeln.
Das Grundstück des alten Feuerwehrhauses kann besonders für den sozialen Wohnungsbau genutzt werden. Der alte Bauhof kann zum Kultur- und Begegnungszentrum entwickelt werden – die Halle bietet sich für Konzerte und Veranstaltungen an, die anderen Gebäude können ideale Übungsräume und Werkstätten sein.
Digitalisierung der Verwaltung
Die Stadtverwaltung in Billerbeck hat bei der Digitalisierung ihrer Dienstleistungen noch erheblichen Nachholbedarf. Wir wollen, dass bis 2027 Billerbeck bei der Verwaltungsdigitalisierung Vorbild ist. Dazu gehört ein transparentes Arbeiten, so dass Bürger*innen den Bearbeitungsstand ihrer eigenen Anträge einsehen können und Zugriff auf Ratsinformationen haben. Besonders wichtig ist uns dabei die Nutzerfreundlichkeit und Barrierefreiheit: Die digitalen Angebote müssen so gestaltet sein, dass sie von allen Bürger*innen ohne technische Vorkenntnisse genutzt werden können.
Sperrmüll als Second-Hand Aktionstag
Einmal im Jahr soll in Billerbeck der Sperrmüll abgeholt werden. Das ist wichtig für alle Haushalte, die keine einfache Möglichkeit haben, Sperrmüll zum Wertstoffhof zu bringen.
Die Sperrmüll-Termin wollen wir als Aktionstag für Second-Hand nutzen. Die Stadt soll zu einem großen Flohmarkt und Zu-Verschenken-Markt werden. Upcycling- und Repair-Angebote sollen eine Wiederverwendung fördern.
Fahrradtourismus als Wirtschaftsfaktor
Unsere Stadt liegt an beliebten Radwegen, das hat großes touristisches Potenzial. Wir setzen uns für die Ansiedlung eines Fahrrad-Hotels ein, das speziell auf die Bedürfnisse von Radtourist*innen zugeschnitten ist und neue Arbeitsplätze schafft.
Ergänzend wollen wir das Radwegenetz ausbauen und besser beschildern. Am Bahnhof fehlen Sicherheitskameras ausreichend überdachte Fahrradstellplätze – wir setzen eine Verdoppelung der Kapazitäten bis 2027 um. So verbinden wir Klimaschutz mit wirtschaftlicher Entwicklung und machen unsere Stadt zu einem attraktiven Ziel für nachhaltigen Tourismus.
Bürger*innen gestalten mit
Die besten Ideen für unsere Stadt kommen oft von den Bürger*innen selbst. Wir wollen diese Kreativität nutzen und stellen ein jährliches Budget von 75.000 Euro für die Umsetzung von Bürger*innen-Ideen zur Verfügung. Über die Verwendung soll ein Bürgerrat entscheiden, in dem alle Altersgruppen vertreten sind.
Mit diesem Bürgerhaushalt stärken wir die Demokratie vor Ort und fördern innovative Lösungen für lokale Herausforderungen. Ob Repair-Café, Urban Gardening oder digitale Nachbarschaftshilfe – wir vertrauen auf die Weisheit der Vielen und geben den Bürger*innen die Mittel, ihre Stadt aktiv mitzugestalten.
Gemeinsam für alle Generationen
In Billerbeck leben wir zusammen – Jung und Alt, Alteingesessene und Neuzugezogene. Wir wollen eine Stadt, die für alle Generationen und Herkünfte lebenswert ist. Dafür brauchen wir Begegnungsorte, Unterstützungsangebote und eine Politik, die niemanden zurücklässt.
Jugend braucht Raum und Zukunft
Wir setzen uns für einen neuen, weiteren öffentlichen Treffpunkt ein, der von Jugendlichen mitgestaltet wird – mit WLAN, Überdachung und flexiblen Nutzungsmöglichkeiten. Es braucht mehr Orte in unserer Stadt, an denen sich Jugendliche treffen können – auch, damit unterschiedliche Gruppen von Jugendlichen sich aus dem Weg gehen können. Dieser neue Ort soll sowohl für spontane Treffen als auch für organisierte Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Hier darf auch laut gefeiert werden. Das Sicherheitskonzept soll ebenfalls mit Beteiligung von Jugendlichen entwickelt werden.
Schulhöfe sind mehr als Pausenflächen – sie sind Lebensräume. Wir wollen mehr Bäume, Bänke und Grünflächen auf unseren Schulhöfen. Unsere Kinder sollen in einer naturnahen Umgebung lernen und spielen können.
Würdevoll älter werden in Billerbeck
Das Netzwerk „Älter werden in Billerbeck“ leistet wertvolle Arbeit für unsere Seniorinnen und Senioren. Wir wollen dieses Netzwerk stärker fördern und ausbauen – mit mehr finanziellen Mitteln und Räumlichkeiten. Besonders wichtig sind uns dabei Angebote gegen Einsamkeit und für mehr Teilhabe am Stadtleben.
Wir setzen uns für barrierefreie Zugänge zu allen öffentlichen Einrichtungen ein – dabei enden wir nicht nur beim Eingang. Gehwege müssen sicherer werden und wir brauchen mehr Ruhebänke im Stadtgebiet, damit auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität am öffentlichen Leben teilnehmen können.
Geflüchtete willkommen heißen und integrieren
Die Flüchtlingsinitiative „Hiergeblieben“ leistet unverzichtbare Arbeit für die Integration von Geflüchteten in Billerbeck. Wir werden diese Initiative stärker unterstützen – finanziell und durch die Bereitstellung von Räumen für Sprachkurse, Beratung und kulturellen Austausch.
Integration gelingt durch Begegnung. Wir wollen interkulturelle Feste und Veranstaltungen fördern, bei denen sich alle Billerbecker*innen kennenlernen können. Zudem setzen wir uns für mehr Sprachkursangebote und Unterstützung bei der Arbeitssuche ein.
Ein nachhaltiger Haushalt für alle Generationen
Kommunalpolitik ist immer auch Finanzpolitik. Ein solider Haushalt bildet das Fundament für die Gestaltungsmöglichkeiten unserer Stadt. Wir stehen für eine nachhaltige Finanzpolitik, die heutige Bedürfnisse erfüllt, ohne künftige Generationen zu belasten.
Solide Finanzen als Grundlage
Unser Grundsatz, nicht mehr Geld für Investitionen auszugeben als wir durch die jährliche Investitionspauschale des Landes erhalten, hat sich bewährt. Diese Strategie hat unsere Stadt in eine stabile Haushaltslage gebracht. Wir werden diesen Weg konsequent weitergehen und gleichzeitig gezielt Fördergelder einwerben, um wichtige Projekte zu finanzieren.
Wir setzen uns für einen wirkungsorientierten Haushalt ein, der die Auswirkungen auf alle Generationen und Geschlechter berücksichtigt. Durch eine geschlechtergerechte Haushaltsplanung wollen wir sicherstellen, dass städtische Mittel fair verteilt werden und allen Bürger*innen zugutekommen.
Nachhaltige Einnahmequellen erschließen
Die Gewerbesteuer bleibt unsere wichtigste Einnahmequelle. Wir wollen lokalen Unternehmen Entwicklungsmöglichkeiten bieten und gleichzeitig neue, innovative Betriebe ansiedeln. Dabei achten wir besonders auf Unternehmen, die ohne großen Flächenverbrauch auskommen, wie digitale Dienstleister oder nachhaltige Technologiefirmen.
Die großen Dachflächen im Gewerbegebiet müssen konsequent zur Erzeugung von städtischem Solarstrom genutzt werden. Wir fordern ein kommunales Energiekonzept, das diese Potenziale erschließt und langfristig stabile Einnahmen für unseren Haushalt generiert.
Investitionen in die Zukunft
Wir wollen gezielt in Bereiche investieren, die unsere Stadt zukunftsfähig machen: klimaneutrale Infrastruktur, digitale Bildung und bezahlbaren Wohnraum. Dabei achten wir auf eine faire Verteilung der Mittel zwischen allen Stadtteilen und Bevölkerungsgruppen.
Für jede größere Investition werden wir einen Generationencheck einführen, der die langfristigen Folgekosten und Auswirkungen auf künftige Generationen transparent macht. So stellen wir sicher, dass wir heute keine Entscheidungen treffen, die morgen zu finanziellen Belastungen führen.
Ein ausgeglichener Haushalt, der sinnvolle Investitionen in die Zukunft ermöglicht und gleichzeitig Schulden abbaut, bleibt unser Ziel. Nur so können wir auch künftigen Generationen Gestaltungsspielräume erhalten und eine lebenswerte Stadt für alle schaffen.